Depression überwinden

SELBSTVERANTWORTLICH. MENSCH. SEIN.

Depression

Eins der häufigsten psychischen Leiden bleibt oft unsichtbarDepression beeinflusst das Denken, Fühlen, Verhalten und körperliche Erleben und entsteht meist durch ein komplexes Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren. Ich unterstütze Dich dabei, depressive Symptome einzuordnen und wieder Zugang zu Deinen Ressourcen zu finden.

Depression verstehen

Begriffsdefinition und Diagnostik

Depressionen (ICD-10 F32) zählen zu den affektiven Störungen. Zentrale Symptome sind Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Antriebsmangel, Freud- und Hoffnungslosigkeit, oft begleitet von erhöhter Ängstlichkeit und rascher Ermüdbarkeit. Beschwerdebild und Verlauf können individuell stark variieren und es gibt eine lange Liste an sogenannten Nebensymptomen:

  • Schlafprobleme, frühmorgendliches Erwachen mit Morgentief

  • Gewichtsveränderungen, Libidoverlust

  • Grübeln, Konzentrationsschwierigkeiten, Entscheidungsschwäche

  • Selbstzweifel, Schuldgefühle und Gefühle der Wertlosigkeit

  • Hoffnungslosigkeit und negative Zukunftsgedanken

  • Rückzug, Verlust von Nähebedürfnis oder Sexualität

  • Unruhe, Angst oder innere Anspannung

  • Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid

Je nach Anzahl von Haupt- und Nebensymptomen klassifiziert die ICD-10 eine leichte, mittelgradige oder schwere Depressive Episode. Entscheidend ist hierbei auch der Grad an Schwierigkeiten soziale, häusliche und berufliche Aktivtäten fortzusetzen, also den Alltag zu bewältigen. 

Es gibt noch viele weitere diagnostische Kriterien zu beachten und auch die Ursache einer Depression ist nicht unerheblich für die Behandlung. Zu beachten ist das komplexes Zusammenspiel aus:

  • biologischen Faktoren (z. B. genetische Disposition, Neurotransmitterungleichgewichte),

  • psychischen Aspekten (z. B. frühkindliche Prägungen, Persönlichkeitsstruktur)

  • und aktuellen sozialen Einflüssen (z. B. Isolation, Überforderung, Beziehungskonflikte)

Diese Vielschichtigkeit erklärt auch, warum nicht jede Depression gleich aussieht – und warum nicht jede Therapieform für alle gleich wirksam ist. Medikamente können eine Option sein, besonders in akuten Phasen. Ihre Wirkung ist jedoch nicht bei allen Menschen zuverlässig, Nebenwirkungen sind möglich, und die zugrundeliegenden neurobiologischen Wirkmechanismen bis heute nicht vollständig geklärt.
Ich persönlich halte aus verschiedenen Gründen nicht so viel von der herkömmlichen defizitären und pathologisierenden Diagnose Depression (vgl. auch mein Blogartikel Risiken und Nebenwirkungen von Diagnosen) und erläutere im Folgenden meine Sicht auf das Phänomen aus Sicht der Systemischen Traumatherapie

Der systemische Blick auf Depression

Aus systemischer Sicht wird Depression nicht nur aus einer  individuellen Perspektiv sondern als Produkt von Beziehungsdynamiken und gesellschaftlichen Kontexten betrachtet. Es wird untersucht, wie das soziale System, in dem der Betroffene eingebettet ist, zur Entstehung oder Aufrechterhaltung der Depression beiträgt und wie es gleichzeitig Ressourcen für eine positive Veränderung bieten kann.

Depression kontextuell verstehen

Depression wird nicht isoliert vom sozialen Umfeld des Betroffenen gesehen, sondern als Reaktion auf spezifische Beziehungs- und Kommunikationsmuster innerhalb von Systemen wie Familie, Partnerschaft oder Arbeitsplatz.

Zirkularität statt Ursache-Wirkung

Die systemische Perspektive untersucht zirkuläre Muster, also wie Beziehungen und Interaktionen sich gegenseitig beeinflussen und zur Aufrechterhaltung von Problemen beitragen können. 

Dabei können depressive Symptome z.B. auch eine unbewusste Loyalitätsleistung sein – etwa wenn jemand durch Rückzug, Selbstabwertung oder Antriebslosigkeit versucht, das familiäre Gleichgewicht zu stabilisieren, Schuldgefühle zu kompensieren oder unausgesprochene Konflikte zu vermeiden.

Manche Menschen „dürfen“ innerlich nicht frei oder glücklich sein, weil das bedeuten würde, sich von einem leidenden Elternteil, einem belasteten System oder einer familiären Norm zu distanzieren.

Indem wir solche Dynamiken z.B. mit Hilfe von zirkulären Fragen („Wer hätte keine Aufgabe mehr, wenn die Depression weg wäre?“ oder „Wer in der Familie denkt, dass Hochmut vor dem Fall kommt?“  sichtbar machen und würdigen, entsteht Raum für neue, selbstbestimmte Handlungsmöglichkeiten – jenseits alter Loyalitätsmuster.

Funktion von Symptomen

In der systemischen Sichtweise unterstellen wir Symptomen stehts eine Funktion innerhalb des Systems. 

Der Blick richtet sich somit nicht nur auf das „Was fehlt?“, sondern auf das „Wozu ist das da?“ – mit der Haltung, dass jedes Verhalten in seinem Kontext Sinn ergibt.

Depressive Symptome erscheinen dann nicht als Störung, sondern als Versuch des inneren Systems, sich zu regulieren – etwa durch Rückzug, Verlangsamung oder emotionale Abstumpfung. Oft sind sie kluge, kreative Lösungen, die helfen sollten, mit einer überfordernden Situation zurechtzukommen.

Statt Symptome zu bekämpfen, nähern wir uns ihnen mit Neugier – und fragen, was sie über Sie, Ihre Geschichte und Ihre Bedürfnisse erzählen.

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Depression als Traumafolge

Depressionen entstehen nicht „aus dem Nichts“. Sie können als Folge von Entwicklungstrauma sein und ihre Wurzeln in frühen Bindungserfahrungen, emotionaler Vernachlässigung oder anderen Formen seelischer Überforderung haben.

Wenn es im Heranwachsen keinen Raum für Ihre Bedürfnisse gab bzw. Grundlegende Bedürfnisse nach Bindung, Autonomie oder Schutz über längere Zeit nicht gesehen, nicht erfüllt  oder vernachlässigt wurden, kann sich ein chronisches Gefühl von Wertlosigkeit, Erschöpfung oder innerer Leere entwickeln und sich im Verlauf des Lebens als Depression äußern oder diese begünstigen.

Menschen, die in der Kindheit schwerwiegende Belastungen wie Missbrauch, Vernachlässigung oder chronische Konflikte in der Familie erlebt hatten, zeigten ein signifikant höheres Risiko für Depression, Angststörungen und andere psychische Leiden im Erwachsenenalter.

Und weiter…

Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass chronischer Stress und unverarbeitetes Trauma körperliche Auswirkungen haben, die mit Depression in Verbindung stehen. Eine Studie von Heim et al. (2008) beschreibt, dass langanhaltender Stress zu einer Überaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse führt, einem zentralen Stressregulationssystem im Körper, welches das Hormon Cortisol produziert.

Wer also als Kind gelernt hat, dass diese Welt kein sicherer Ort ist, geht permanent angespannt und ängstlich durch’s Leben, scannt die Umgebung nach Gefahr und kann sich nicht entspannen. 

Wer sich wertlos fühlt, sucht ständig im Außen nach Anerkennung, muss dafür immer Leistung bringen und verausgabt sich möglicherweise bis zur Erschöpfung. 

Depression und Burnout

Insofern ist naheliegend, dass die Grenzen zwischen Depression und Burnout fließend sind: Innerer Antreiber und Perfektionsansprüche paaren sich mit geringerer Stresstoleranz und dem Mangel an Selbstregulationsfähigkeit um die eigene emotionale Erregung in einem gesunden Rahmen zu halten, bis die Erschöpfung nicht mehr nur körperlich, sondern auch emotional und mental spürbar ist.

Mehr Informationen zum Thema Burnout & Stress findest Du hier

Sonderthema: Liebeskummer & Depression

Liebeskummer ist kein „Luxusproblem“. Für viele Menschen fühlt sich das Ende einer Beziehung wie ein emotionaler Absturz an – verbunden mit Selbstzweifeln, Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen.

Besonders, wenn alte Verletzungen durch den Verlust reaktiviert werden, kann eine scheinbar „normale“ Trennung tiefer wirken als gedacht.
Wenn du wissen willst, wie ich das Thema therapeutisch einordne ließ gerne meinen Blogartikel zum Thema Liebeskummer & Depression. 

Sie finden sich bei einem der oben beschriebenen Themen wieder und wünschen sich professionelle Begleitung durch eine schwierige Lebensphase, lade ich Sie herzlich ein, den nächsten Schritt zu gehen.

In einem geschützten Rahmen biete ich Ihnen systemische Traumatherapie, um gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln, inneren Belastungen auf den Grund zu gehen und Wege aus der Erstarrung zurück ins Leben zu finden.

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Mein Angebot für Sie

Als Systemische Traumatherapeutin verstehe ich Depression als klugen Lösungsversuch des Organismus auf belastende Lebenssituationen. 

Sie lernen Ihr Leid als wertvolle Bedürfnisinformation und in seiner Schutzfunktion zu verstehen. 

Mit verschiedenen systemischen Interventionen, wie z.B. Anteils– oder Genogrammarbeit, entwickeln wir gemeinsam neue Perspektiven. Sie erlenen Techniken und eignen sich Sichtweisen an, die ihr Selbstwirksamkeitserleben stärken, Gestaltungs- und Veränderungsmöglichkeiten zieldienlich anregen und nachhaltig fördern. 

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