Systemisch O wie Ordeals

Ordeals

Das englische Wort „ordeal“ lässt sich nicht direkt ins Deutsche übersetzen; es umfasst Bedeutungen wie „Tortur“, „Feuerprobe“
oder „schwere Prüfung“. In der therapeutischen Praxis beschreibt die Ordeal-Therapie eine Methode, bei der Klient:innen Aufgaben gestellt werden, die unangenehmer sind als das eigentliche Symptom. Um die Aufgabe zu vermeiden, gibt die Person das Symptom auf. Ordeals setzen -wie alle paradoxen Interventionen- eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung voraus und erfordert vom Therapeuten Kreativität und Einfühlungsvermögen.

Systemisch N wie Narrative Perspektive

Narrative Perspektive

Die narrative Perspektive geht davon aus, dass Wirklichkeit durch Geschichten („Narrative“) konstruiert wird. Entscheidend ist, welche Geschichten das Leben eines Menschen bestimmen – welche Ereignisse betont und welche ausgeblendet werden. Nicht unsere Kindheit bestimmt unser Erleben in der Gegenwart. Die Gestaltung der Gegenwart bestimmt die Wirkung von Vergangenheiten und Zukünften.

Systemisch M wie Metapher

Metapher

Metaphern sind wie kleine Fenster ins Unbewusste – sie lösen festgefahrene Denkmuster und machen neue Wege sichtbar. Sie verbinden ein Thema – sei es ein Konflikt, eine Herausforderung oder ein Wunsch – mit einem Bild, wodurch es emotional greifbar und imaginativ erlebbar wird.
Mithilfe von Metaphern betreten Klient:innen ihre innere Landschaft, in der sich neue Perspektiven auftun. Eine gut gewählte Metapher berührt dort, wo der Verstand nicht hinkommt – sie spricht nicht nur das Denken, sondern auch das Fühlen und die Vorstellungskraft an.

Systemisch L wie Lösungstrance

Lösungstrance

Die Lösungstrance beschreibt einen inneren Zustand, in dem fixierte Problemwahrnehmungen in den Hintergrund treten und das Erleben von Möglichkeiten, Ressourcen und Lösungswegen erleichtert wird.
Statt sich auf das Problem zu fokussieren, wird ein flexiblerer Bewusstseinszustand geschaffen, in dem neue Perspektiven erlebbar werden. Dabei nutzt die Therapie hypnosystemische Ansätze, um die Aufmerksamkeit gezielt auf bereits vorhandene Kompetenzen und alternative Handlungsoptionen zu lenken.

Systemisch K wie Konstruktivismus

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus geht davon aus, dass es keine objektive Realität gibt, sondern dass Menschen ihre Wirklichkeit aktiv konstruieren.
Systemischen Arbeit nutzt diesen Ansatz: Es geht nicht darum die eine „richtige“ Realität zu finden oder Recht zu haben, sondern zu erkennen, dass es mehrere Perspektiven auf die gleiche Situation geben kann – und manche hilfreicher sind als andere. Diese Einsicht kann zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen und zur Lösung von Konflikten beitragen.

Systemisch J wie Joining

Joining

Joining ist als Erschaffung eines therapeutischen Büdnisses zu verstehen. Durch das „sich Einlassen“ der Therapeut:in auf das Klient:innensystem – sowohl emotional als auch kommunikativ – wird der Rahmen für die Zusammenarbeit geschaffen. Ziel ist es, die Klient:innen in ihrer eigenen Realität zu verstehen. Dabei übernimmt die Therapeut:in eine mitfühlende Haltung und passt sich flexibel an das System an,

Systemisch I wie Intervention

Intervention

In der systemischen Arbeit bezeichnet Intervention alles, was die beratende, coachende oder therapierende Person in der Arbeit mit einem Klien:tinnensystem (Einzelperson, Paar/Dyade, Gruppe, Organisation) macht bzw. auch nicht macht. Interventionen können verbal oder nonverbal, direkt oder indirekt sein und dienen dazu im Klientensystem neue Perspektiven zu eröffnen oder Handlung anzuregen um hilfreiche Unterschiede im Klient:innensystems erlebbar zu machen.

Systemisch H wie Homöostase

Homöostase

Homöostase beschreibt den Zustand eines Systems, in dem die verschiedenen Elemente im Gleichgewicht und stabil sind. In der systemischen Therapie wird Homöostase als ein Mechanismus verstanden, der dazu dient, die bestehenden Verhältnisse innerhalb eines Familiensystems aufrechtzuerhalten, auch wenn diese möglicherweise dysfunktional sind. In dysfunktionalen Konstellationen bekommen Symptome die Funktion das Gleichgewicht zu erhalten. Durch gezielte therapeutische Impulse sollten Symptome durch funktonales Verhalten ersetzt werden.

Systemisch G wie Genogramm

Genogramm

Das Genogramm ist ein systemisches Werkzeug, dass familiäre Beziehungen und prägende Ereignisse über mehrere Generationen hinweg visualisiert. Dadurch können transgenerationale Muster, Kommunikations- und Verhaltensweisen sichtbar werden, die hilfreiche Erkenntnisse für die Gefühle und das Verhalten eines Individuums in der Gegenwart liefern.

In meiner systemischen Praxis nutze ich das Genogramm als ein Werkzeug, um mit Klient:innen deren familiäre Strukturen und die zugrundeliegenden emotionalen Dynamiken zu erkunden.

Systemisch F wie Familienaufstellung

Familienaufstellung

Die Familienaufstellung ist eine Methode in der systemischen Therapie, bei der innere Dynamiken und Beziehungen innerhalb eines Familiensystems mithilfe von stellvertretenden Personen, Symbolen oder Tieren dargestellt werden. Durch die Visualisierung entstehen neue Perspektiven auf Rollen, Nähe und Distanz sowie Machtverhältnisse. Dies ermöglicht u.A. eine Reflexion und Klärung emotionaler Verstrickungen und unausgesprochener Bedürfnisse.