Herausforderungen in der Elternschaft

Was sind die drei größten Herausforderungen für werdende Eltern und wie Sie ihnen entspannt begegnen.

Herausforderungen in der Elternschaft

"Das Schöne an einer Familie: Man ist nie allein. Das Schlechte an einer Familie: Man ist nie allein."

Die Frage „Sag mal, was sind meine drei größten Herausforderungen, wenn ich Vater werde?“ hat mir ein Freund am Wochenende gestellt, nachdem mein 5-jähriger Sohn gerade das an der Imbissbude hart erkämpfte Bier meines Mannes, umgeschmissen hatte. „…also, so neben umgeschmissenem Bier an heißen Sommertagen“.

Da gibt es natürlich keine Pauschalantwort außer -das umgeschmissene Bier ist es definitiv nicht!- aber spontan kamen mir drei Punkte in den Sinn, die ich mit Ihnen teilen möchte:

  1. akuter Schlafmangel
  2. massiv eingeschränkte persönliche Freiheit
  3. überwältigende Hilflosigkeitsgefühle

 

Sie finden, ich übertreibe oder fragen sich, inwiefern das nur für werdende Väter gelten soll?

Zunächst zur zweiten Frage: Natürlich gelten die Punkte genauso oder so ähnlich auch für Mütter – aber mich hat nun mal ein potenzieller Vater gefragt. Hätte mich eine Mutter gefragt, wären es möglicherweise auch nicht die gleichen drei Punkte geworden, aber in der Liste der Top 15 Herausforderungen für werdende Mütter, wären sie natürlich genauso dabei. Für mich stehen diese drei Punkte gleichsam für drei verschiedene Ebenen (von außen nach innen) auf denen durch die Elternschaft Veränderungen passieren:

Herausforderung Nr. 1: Akuter Schlafmangel

Akuter Schlafmangel wirkt auf den Körper, also recht weit im Außen und ist ein Umstand auf der Faktenebene Disclaimer: Das stimmt natürlich nur, wenn Sie nicht eines dieser wunderbaren Babys haben, das ab der ersten Nacht durchschläft und auch tagsüber nur mal kurz für die Nahrungsaufnahme die Äuglein öffnet und Sie anlächelt. Da ich persönlich keines dieser Babys je kennengelernt habe, halte ich es für angemessen über akuten Schlafmangel als einen Fakt zu sprechen, mit dem Eltern umgehen lernen dürfen. Dass Schlafmangel nachweislich zu einem schlechteren Nervenkostüm führt und sich darum nicht nur körperlich, sondern auch psychisch auswirkt, setze ich als bekannt voraus. Wenn Sie weiterführende Informationen zu dem Thema benötigen oder mit Schlafproblemen kämpfen, ohne gerade frischgebackene/r Mama oder Papa zu sein, kann ich die Inhalte meiner Kollegin Silvia Balaban von REcalibration empfehlen. Dort finden Sie reichlich Impulse, wie Sie Ihr Schlafverhalten positiv beeinflussen können.

Herausforderung Nr. 2: eingeschränkte persönliche Freiheit

Das Empfinden einer eingeschränkten persönliche Freiheit, findet auf der Ebene mehr oder weniger bewusster Gedanken und Gefühle statt. Also etwas tiefer im Inneren unseres Selbst. Es ist stark abhängig von dem individuellen Freiheitsbedürfnis und davon, wie sich ein Mensch definiert bzw. konzipiert. Welche Gedanken und Gefühle er oder sie in Bezug auf die eigenen Freiheiten hat und wie er oder sie damit umgeht, wenn es hier zu Einschränkungen kommt. D.h. hier sind wir auf einer Ebene, die weniger mit dem Körper und mehr mit den Gedanken und Emotionen und der Fähigkeit diese bewusst wahrzunehmen und zu regulieren zu tun hat. Wer kein hohes Freiheitsbedürfnis verspürt, wird weniger Probleme bekommen als eine Person, die zu jedem Zeitpunkt spontan, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer, entscheiden möchte, was sie tut oder lässt.

Herausforderung Nr. 3: überwältigende Gefühle von Hilflosigkeit

Überwältigende Hilflosigkeitsgefühle sind deshalb überwältigend, weil sie häufig auf unbearbeiteten Emotionen aus der eigenen Herkunftsgeschichte oder schlicht tief in der menschlichen Natur verankerte, automatisch ablaufende Reaktionsmuster unseres Gehirns hindeuten. D.h. wir befinden uns hier auf der Ebene des Unbewussten oder Archaischen. Kinder bringen uns in Kontakt mit all dem, was tief in unserer Persönlichkeit verankert ist. Und, Überraschung: nicht alles, was unsere Persönlichkeit ausmacht, ist sozialkompetent und verhält sich zu jedem Zeitpunkt strategisch sinnvoll, eloquent und besonnen. Wir kommen u.a. durch die Auseinandersetzung mit unseren Kindern in Kontakt mit eigenen wütenden, ängstlichen und überforderten Anteilen und dürfen uns ihrer bewusst werden. Wir müssen das nicht tun -denn es ist anstrengend- aber wir können es als Chance ansehen uns selbst besser kennen und verstehen zu lernen und persönlich zu wachsen. Anstrengend und herausfordernd bleibt es aber trotzdem.

Und darum sage ich auch: nein, ich übertreibe nicht. Wie bereits mehrfach erwähnt, gibt es sicher deutliche individuelle Unterschiede, was das Empfinden von Herausforderungen der Elternschaft anbetrifft und je nach Rollenaufteilung innerhalb der Familie treffen für die Eine oder den Anderen unterschiedliche Rahmenbedingen auf individuelle Persönlichkeitsmerkmale. Die genannten Punkte müssen auch nicht unbedingt auf Sie  zutreffen, noch der von Ihnen gewählten Reihenfolge entsprechen. Wer aber behauptet, dass Elternschaft nicht herausfordernd ist, belügt sich entweder selbst oder ist nicht bereit sich ernsthaft mit sich und anderen zu beschäftigen. ODER hat eines der zuvor erwähnten Durschlafbabys und war natürlich selbst auch eines. 😉

Wie Sie den Herausforderungen der Elternschaft entspannt begegnen können?

Sollten Sie nicht zu einer der zuletzt genannten Personengruppen gehören, möchte ich Ihnen erstmal herzlich gratulieren: Sie sind ein Mensch. Und zwar ein normaler. Und damit Sie die andere Seite der Medaille von Elternschaft auch genießen können, ist es meines Erachtens erstmal wichtig anzuerkennen, dass es Herausforderungen gibt. Wenn Anerkennung stattgefunden hat, kann Annehmen folgen und auf dem Nährboden von Annehmen (oder Akzeptieren) ist es deutlich leichter Strategien zu entwickeln mit den faktischen und den gefühlten Herausforderungen (besser) umgehen zu lernen und an ihnen zu wachsen.

Auf diesem Weg möchte ich Sie gerne begleiten, Ihnen -symbolisch gesehen- die Hand reichen, oder auf die Schulter legen -wie sie lieber mögen. Gemeinsam würdigen wir die Anstrengung, der es bedarf sich den Herausforderungen der Elternschaft zu stellen um schauen gemeinsam, wie es gelingen kann Ihre eigenen Ziele und Bedürfnisse, sowie die der anderen Familienmitglieder in ein gutes Gleichgewicht zu bekommen.

Sie lernen zunächst bewusst und mehr und mehr automatisch den Fokus auf die schönen Momente zu lenken und die oft zitierten leuchtenden Kinderaugen, die unglaubliche Lebensfreude und positive Energie von Kindern oder die Leichtigkeit und Unbeschwertheit mit der sie unseren Alltag bereichern, genauso häufig wahrzunehmen, wie die herausfordernden Momente.

Und dabei dürfen wir immer  eines bedenken: Die leuchtenden Kinderaugen, die Lebensfreude und Unbeschwertheit berühren unsere Herzen, weil sie uns an die eigenen Kindergefühle erinnern. Das gilt sowohl für die schönen als auch für die schwierigen Emotionen. Denn unsere Kinder sind eine Art Spiegel der eigenen Innenwelt und später auch unserer Verhaltensweisen -dann wird’s erst richtig lustig 🤪.

In diesem Sinne bedeutet mein Leitsatz SELBSTVERANTWORTLICH. MENSCH. SEIN:

  • Anerkennen, dass wir alle MENSCHen sind und Elternschafft Herausforderungen mit sich bringt
  • Diese Herausforderungen als Chance begreifen sich SELBSTVERANTWORTLICH (und mit Selbstmitgefühl) den eigenen Themen zu widmen
  • Uns immer wieder daran zu erinnern, dass Kinder eine unglaubliche Fähigkeit besitzen im Hier und Jetzt einfach zu SEIN und wir genau das von ihnen wieder lernen können

Nun hoffe ich, diesen mit Herausforderungen gespickten Blogartikel für alle offenen und alle kritischen Leser:innen positiv zum Abschluss gebracht zu haben.

Wenn Ihr Unterstützung auf dem Weg in eine selbstverantwortliche, menschliche und zufriedene Elternschaft wünscht, freue ich mich, wenn ich Euch ein Stück des Weges begleiten darf.

Herzliche Grüße Ihre

Lilly Maus 

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