Warum fühle ich mich unsicher?

Ursachen für Selbstunsicherheit und Möglichkeiten Selbstsicherheit zu trainieren.

Ursachen für Selbstunsicherheit

Niemand kommt mit Selbstvertrauen auf die Welt. Jene Menschen, die Selbstsicherheit ausstrahlen, frei von Furcht sind und sich überall zurechtfinden, haben ihr Selbstvertrauen nach und nach erworben.

Wenn wir uns unsicher fühlen, kann das unsere Beziehungen, unser Arbeitsleben und unsere allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen. Selbstunsicherheit kann uns davon abhalten, unsere Träume zu verfolgen, tiefere Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen und unsere Möglichkeiten auszuschöpfen ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben zu führen.

Darum stellen sich viele Menschen die Frage „Warum fühle ich mich unsicher?“, „Wie kann ich dieses Gefühl loswerden?“ und „Gibt es eine Möglichkeit, Selbstsicherheit zu trainieren?“

Die Gute Nachricht ist: Weder Selbstsicherheit noch Unsicherheit sind ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, dass sich nicht ändern lässt. Fast alle Menschen fühlen sich irgendwann in ihrem Leben unsicher und meist gibt es dafür gute Gründe. Die Ursachen für das Gefühl von Unsicherheit sind vielfälltig und hängen sowohl von Persönlichkeitsmerkmalen, erlernten Verhaltensweisen und Denkmustern und den Umständen ab. Gerade in Zeiten des Umbruchs oder der Veränderung ist es typisch eine gewisse Unsicherheit und Anspannung zu empfinden. Ein neuer Job, eine Trennung, die Geburt eines Kindes oder Geschwisterkindes, der Wechsel vom Studium ins Berufsleben oder wenn die Kinder das Haus verlassen, können Identitätskrisen, Ängste und Verunsicherung hervorrufen. 

Einige Menschen erleben dieses Gefühl intensiver oder andauernder und leiden verstärkt darunter, sodass es Sie daran hindert, das Leben zu führen, dass sie sich wünschen. In diesem Fall kann es sehr hilfreich sein, sich Unterstützung zu suchen. 

Mit diesem Artikel möchte ich bereits ein paar erste Impulse geben. Mit anderen Worten, ich beleuchte zunächst die verschiedenen Ursachen für das Gefühl von Unsicherheit und stelle im Anschluss ein Model vor, dass Sie bei der Stärkung Ihrer Selbstsicherheit unterstützt. 

Woher kommt das Gefühl der Unsicherheit?

In vielen Fällen geht Unsicherheit mit Selbstzweifel und Angst einher. Sie fühlen sich unsicher, weil Sie glauben, dass Sie nicht gut genug sind oder dass Sie versagen könnten. Diese Gedanken können dazu führen, dass Sie in eine negative Denkschleife geraten, die das eigene Selbstwertgefühl angreift und Ihr Selbstvertrauen schwächt.

Soweit so gut, aber was sind die Ursachen für diese Gefühle? Nachfolgend erläutere ich kurz drei grundsächliche Ursachen für die Entstehung von Unsicherheitsgefühlen:

Biologische Ursachen für Selbstunsicherheit

Unsicherheit kann teilweise auf biologische Faktoren zurückgeführt werden. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich unsicher fühlen, häufiger erhöhte Cortisolwerte haben. Cortisol ist ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird und das Herz-Kreislauf-System beeinflusst. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann zu erhöhter Anspannung und Angst führen.

Ein weiterer biologischer Faktor, der Unsicherheit beeinflussen kann, ist das Serotonin-Niveau. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für die Regulierung von Stimmung und Emotionen verantwortlich ist. Wenn das Serotonin-Niveau niedrig ist, kann dies zu Stimmungsschwankungen und Angstzuständen führen.

Soziologische Ursachen für Selbstunsicherheit

Soziale Faktoren können auch dazu beitragen, dass Menschen verunsichert werden. Ein Beispiel hierfür ist Mobbing, emotionaler oder physischer Missbrauch oder andere traumatische Erfahrungen, die das Sicherheitsgefühl eines Menschen in seinen Grundfesten erschüttern und bleibende Gefühle von Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen auslösen können.

Auch der ständige Vergleich mit den Stories anderer Menschen in Beauty-, Business- oder Money-Magazinen, auf Mommy-Blogs und in den sozialen Medien, kann dazu führen, dass Gefühle von Wertlosigkeit und Selbstunsicherheit entstehen. 

Intrapsychische Ursachen

Nachdem wir nun die beiden klassischen Erklärungskonzepte für menschliches Erleben und Verhalten kurz beleuchtet haben (genetische vs. soziale Faktoren) schauen wir noch einmal auf die sog. intrapsychischen Ursachen. 

Stellen wir uns ein Individuum mit bestimmten Genen in einem bestimmten sozialen Kontext vor, führen die jeweiligen intrapsychischen Vorgänge das individuelle Erlebnismuster herbei. Weder die Gene noch der soziologische Kontext alleine erklären, wieso ein Mensch sich unsicher, angespannt oder ängstlich fühlt. Vielmehr ist es die Kombination aus genetischer Disposition (also was jemand an genetischem Material mitbringt) und allen gemachten Erfahrungen. Diese werden einzigartig, individuell und immer wieder neu zu dem konzipiert, was und wie ein Mensch fühlt. 

Hat sich über einen gewissen Zeitraum oder aufgrund akuter heftiger äußerer Bedrohungen eine negative Selbstwahrnehmung konzipiert, sodass jemand nachhaltig das Gefühl hat nicht gut, schlau, hübsch, erfolgreich ect. genug zu sein, kann das dazu führen, dass die Wahrnehmung aufgrund dieses Selbstkonzeptes eingeschränkt ist und immer nur die Aspekte gesehen werden, die das negative Selbstbild bedienen. Die Angst zu Versagen oder Fehler zu machen ist dann ggf. so groß, dass jemand lieber gar nichts mehr versucht. Auf diese Weise sollen negative Gefühle wie Enttäuschungen, Angst, Abwertung, Rückschläge ect. vermieden werden. Das gelingt aber nur vordergründig und kann in einen Teufelskreis müden, da ein immer stärkerer Rückzug von Verantwortung und sozialen Kontakten einen hohen Preis hat: Es ist der Rückzug aus dem Leben. 

Diesen Teufelskreis gilt es zu unterbrechen. Aus diesem Grund gebe ich im nächsten Kapitel ein paar Impulse, wie Sie Selbstsicherheit trainieren können. 

Wie können Sie Ihre Selbstsicherheit trainieren?

Wenn Sie das Gefühl haben, sich mit Ihrer Unsicherheit im Weg zu stehen oder unter einem Gefühl von Dauerstress, Anspannung und Gereiztheit leiden, spielen also verschiedene Ursachen in die Entstehung dieser Gefühle hinein. 

Genaugenommen ist es häufig so, dass es sich um einen Kreislauf handelt, bei dem sich Gedanken, biochemische Mechanismen unseres Körpers und die aufgrund unserer sozialen Erlebnisse in Kindheit und Jugend entstandenen Muster (neuronale Vernetzungen des Gehirns) ungünstig aneinanderreihen und sich gegenseitig verstärken wodurch eine Art Selbstabwertungsspirale entsteht. 

Und genau hier ist der Ansatzpunkt für Veränderung. Wenn sich etwas in die eine Richtung verändern kann, muss es sich auch in die anderer Richtung verändern lassen. Das funktioniert weder auf Knopfdruck noch ist es leicht, aber es ist möglich:  Selbstsicherheit und Selbstvertrauen können trainiert werden. 

Hierfür bedarf es dem Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen, die dem Teufelskreis entgegenwirken. Ich habe hierfür die sogenannte Selbstwirksamkeitsspierale entwickelt.

Die Selbstwirksamkeitsspirale

Selbstwirksamkeitsspirale

Selbstannahme: Andere Worte sind Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Im Kern geht es darum, dass wir selbst so annehmen, wie wir momentan sind. Mit allem was wir gut können und mit dem was uns vielleicht auch noch nicht so leicht fällt. Erstmal ist es okay, wie es gerade ist. 

Selbstverantwortung: eine Haltung, die uns befähigt unser Leben in die Hand zu nehmen. Wer sich als Opfer der Umstände sieht und die Verantwortung für das eigene Glück an das Verhalten der anderen knüpft macht sich abhängig. Diese Wahrheit ist mitunter hart und gleichzeitig ist sie auch der Schlüssel zu dem Leben, was wir uns wünschen. 

Selbstbewusstsein: sich seiner Selbst immer bewusst sein. D.h. sich gut kennen und wissen wie man selber tickt, oder gestrickt ist, was einen geprägt hat und was einem für die Zukunft wichtig sind.

Selbstwirksamkeit: sich selbst als handlungsfähig erleben, Einfluss nehmen zu können auf das eigene Leben. Das Gegenteil von sich ausgeliefert, ohnmächtig, hilflos zu fühlen.

Die Spirale in Gang bringen und mehr Selbstsicherheit entwickeln

Es ist unwichtig, an welchem Punkt in der Spirale begonnen wird, denn jeder Startpunkt kann der richtige sein, um die Spirale in Gang zu bringen. Da alle Aspekte zusammenspielen und sich gegenseitig verstärken, gibt es kein Falsch oder Richtig.

Wichtig ist hingegen „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ Dieses Zitat von Joachim Ringelnatz verdeutlicht, dass ein Streben nach absoluter Sicherheit ein unerreichbares Ziel ist und bleibt. Dies gilt sowohl für die äußere Sicherheit, als auch für die innere.

Dies im Bewusstsein, können wir große Erfolge in Richtung „mehr Selbstsicherheit“ erzielen, indem wir uns Ziele setzen und in kleinen Schritten darauf zugehen. Je mehr wir dabei über uns selbst lernen und je häufiger wir erfahren, dass wir erfolgreich sind, umso eher wissen wir, dass wir auch in Situationen, in den wir uns unsicher fühlen, nicht sterben werden und dann können wir die Unsicherheit auch gut aushalten.

Da es sehr schwierig sein kann sich der eigenen Muster bewusst zu werden und den Teufelskreis der Selbstabwertung zu durchbrechen, begleite ich Sie gerne auf Ihrem Weg zu mehr innerer Sicherheit und Ruhe. Gemeinsam decodieren wir ihre negativen Glaubenssätze und trainieren Ihre Selbstannahmefähigkeit. Sie lernen zwischen Ihrem Verantwortungsbereich und dem von anderen zu unterscheiden und sich Ihrer Selbst immer bewusster zu werden. Wir feiern jeden kleinen Erfolg und Sie werden Schritt für Schritt aus der akuten Krise oder aus einem langen Gefühl der Unsicherheit herauswachsen.

Herzliche Grüße Ihre

Lilly Maus 

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